Die Raffinerie Heide bietet Ethanol zur Desinfektionsmittelherstellung an. Erster Tankkraftwagen (TKW) hat am 03. April 2020 das Gelände der Raffinerie in Hemmingstedt verlassen.
Hemmingstedt – Seit Wochen hält das Coronavirus die Welt in Atem. Einschränkungen im sozialen Umfeld sind für alle spürbar. Die Wirtschaft und jedes einzelne Unternehmen sind gefordert, sich auf die Auswirkungen vorzubereiten.
In Anbetracht der gegenwärtigen Situation hat die Raffinerie Heide gemeinsam mit ihrem langjährigen Kunden, der Hoyer Unternehmensgruppe, geprüft, wie die Gesellschaft in Deutschland mit Produkten aus der Raffinerie unterstützt werden kann. „Die Produktionsanlagen für Desinfektionsmittel sind voll ausgelastet, was zu einem starken Mangel an wesentlichen Bestandteilen wie Ethanol führt. Um dieser Herausforderung zu begegnen, haben wir in den letzten Wochen Pläne aufgestellt, nach denen die Raffinerie die Lieferung ihres eigenen Ethanols an Desinfektionsmittelhersteller umleiten kann“, so Jürgen Wollschläger, Geschäftsführer der Raffinerie Heide, „seit dem 03. April 2020 läuft der Vertrieb von Ethanol. Mit den aktuellen und künftig noch neuen Kunden wollen wir so eine Versorgungslücke schließen oder zumindest verkleinern.“
Eben dieser Vertrieb von Ethanol war bisher kein Geschäftsbereich der Raffinerie in Hemmingstedt. Umso entscheidender ist für die Raffinerie Heide die Zusammenarbeit mit der Hoyer Unternehmensgruppe, die über entsprechende Kontakte zu Desinfektionsmittelherstellern verfügt. „Als mittelständisches Mineralöl- und Energieunternehmen ist es eine unserer Stärken, TKW-Transporte für die Versorgung unserer Kunden zu koordinieren. Als uns hier entsprechende Anfragen nach Ethanol erreichten, haben wir umgehend die Abstimmung mit der Raffinerie Heide aufgenommen“, erklärt Thomas Hoyer, geschäftsführender Gesellschafter der Hoyer Unternehmensgruppe, „so leisten wir über die tägliche Versorgung der Haushalte mit Wärmeenergie und der Tankstellen mit Kraftstoffen zur Aufrechterhaltung der Logistik hinaus einen weiteren Beitrag zur aktuellen Bekämpfung der Ausbreitung des Coronavirus.“
Der Transport des Ethanols mittels Tankkraftwagen zu den Kunden erfolgt durch die Spedition Johannes Martens. Johannes Martens verantwortet den Transport des Flugturbinenkraftstoffs von der Raffinerie Heide zum Flughafen in Hamburg. In Zeiten von geltenden Kontaktverboten und Reisebeschränkungen hat dieser lokale Markt einen Absatzrückgang erfahren, der sich auch auf Speditionen auswirkt. Mit dem Transport von Ethanol gewinnt die Spedition Johannes Martens dieser Tage ein neues Geschäftsfeld dazu.
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