In einer Pressekonferenz gab der Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Peter
Altmaier, heute bekannt, dass das „Reallabor Westküste 100“ eines der ersten
Reallabore der Energiewende in Deutschland werden soll. Damit erhalten die neun
beteiligten Partner gemeinsam die Chance, schrittweise eine regionale
Wasserstoffwirtschaft im industriellen Maßstab aufzubauen und so einen wichtigen
Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele zu liefern.
Die branchenübergreifende Partnerschaft aus EDF Deutschland, Holcim Deutschland, Open
Grid Europe, Ørsted, Raffinerie Heide, Stadtwerke Heide und thyssenkrupp Industrial
Solutions – gemeinsam mit der Entwicklungsagentur Region Heide und der Fachhochschule
Westküste – hat heute positive Nachrichten aus Berlin erhalten: Das Projekt „Westküste 100“
wird eines der wenigen „Reallabore der Energiewende“ des Bundeswirtschaftsministeriums
sein und mit seinen Ansätzen den Technologie- und Innovationstransfer von der Forschung
in die Praxis beschleunigen. So reiht sich „Westküste 100“ in eine Reihe weitere geförderter
Projekte der Initiative „ENTREE100“ ein. Hierzu zählen unter anderem CAMPUS100,
QUARREE100 und KEROSyN100.
Besondere Unterstützung erhielt das Projekt von der schleswig-holsteinischen
Landesregierung. Ministerpräsident Daniel Günther und Mitglieder seines Kabinetts haben
während der Entscheidungsphase immer wieder auf die Innovationskraft dieses Projektes im
nördlichsten Bundesland, aber auch seinen großen Nutzen für die bundesdeutsche
Energiewende hingewiesen. „Mit dem geplanten Reallabor wird nicht genutzter Strom aus
Windenenergie in grünen Wasserstoff umgewandelt und so weiterverwendet. Die Westküste
ist der optimale Standort für diese innovative Anlage. Das Energiewendeland Schleswig-
Holstein könne von dem Reallabor besonders profitieren“, erklärt Daniel Günther.
Mittelpunkt der Projektarbeit ist die gemeinsame Vision einer vollumfänglichen
Sektorenkopplung – von der Erzeugung von grünem Strom bis zur Produktion von
synthetischen Kohlenwasserstoffen einschließlich der Wärmenutzung. So wollen die Partner
einen aktiven Beitrag für die Energiewende leisten und die Dekarbonisierung vorantreiben. In
den kommenden Wochen wird das Konsortium, aufbauend auf der Antragsskizze, eine
Projektbeschreibung aufsetzen, um so die Weichen für die Arbeit ab Anfang 2020 zu stellen.
„Unserem Ziel, allen zu ermöglichen, künftig nachhaltiger fliegen, bauen und heizen zu
können, sind wir mit diesem Ergebnis einen wichtigen Schritt nähergekommen“, betont
Jürgen Wollschläger, Projektkoordinator und Geschäftsführer der Raffinerie Heide, „Die
Partner des „Reallabor Westküste 100“ freuen sich über alle Institutionen und Verbänden,
die hinter unserem Reallabor-Projekt standen und zukünftig stehen werden.“
Hintergrund: Das Projekt „Reallabor Westküste 100“
Herzstück des Projektes „Reallabor Westküste 100“ ist der Forschungs- und
Entwicklungsansatz, aus Offshore-Windenergie grünen Wasserstoff zu produzieren und die
dabei entstehende Abwärme zu nutzen. Im Anschluss soll der grüne Wasserstoff sowohl für
die Produktion klimafreundlicher Treibstoffe für Flugzeuge genutzt als auch in Gasnetze
eingespeist werden. Für die Treibstoffherstellung wird unvermeidbares CO2 aus der
regionalen Zementproduktion in Schleswig-Holstein für den Herstellungsprozess eingesetzt.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter www.westkueste100.de.
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