Hemmingstedt, 07. April 2022 – Die Raffinerie Heide GmbH begrüßt die Entscheidung der schleswig-holsteinischen Landesregierung, für das Projekt HySCALE100, im Landeshaushalt für das Jahr 2023 194 Millionen Euro einzuplanen.
Im Rahmen des Projektes HySCALE100 wird die Raffinerie Heide in Partnerschaft mit EDF-Hynamics, Holcim und Ørsted an der Entwicklung einer großflächigen Produktion von grünem Wasserstoff zum Zwecke der Dekarbonisierung der petrochemischen Industrie und der Zementindustrie arbeiten. Die Budgetierung durch die schleswig-holsteinische Landesregierung signalisiert glaubhafte Zuversicht, dass dieses Projekt das Potenzial hat, im Rahmen der Initiative „Important Projects of Common European Interest“ (IPCEI) der Europäischen Union genehmigt zu werden.
Jürgen Wollschläger, Geschäftsführer der Raffinerie Heide, sagt hierzu:
„Wir begrüßen die Budgetierung der Landesregierung für HySCALE100 und teilen die Überzeugung, dass dieses Projekt eine wertvolle Chance bietet, unsere zukünftige Energieversorgung und Dekarbonisierung zu sichern – und dies natürlich zu einem entscheidenden Zeitpunkt für Deutschland und Europa.
Da die Regierungen weltweit die Notwendigkeit sehen, sowohl über die Energiesicherheit als auch über den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft strategischer nachzudenken und neu ausrichten, ist es nur richtig, dass wir uns jetzt voll und ganz hinter die Entwicklung von grünem Wasserstoff stellen.“
HySCALE100 sieht die Integration der Wasserstoffproduktion aus Windenergie vor, wobei CO2 abgeschieden wird, um eine breite Palette sauberer petrochemischer Produkte herzustellen:
- CO2, das sowohl aus dem Zementwerk in Lägerdorf von Holcim als auch aus der Raffinerie Heide gewonnen wird, wird mittels Elektrolyse in der Raffinerie mit grünem Wasserstoff synthetisiert, um grünes Methanol zu erzeugen.
- Sauberes E-Methanol wird als grüner Kraftstoff auf den Markt gebracht und in eine Methanol-zu-Olefin-Anlage in der Raffinerie eingespeist. Diese Anlage wird grünes Propylen und Ethylen produzieren, aus denen eine Reihe von petrochemischen Produkten gewonnen werden.
- Sollte HySCALE100 für die Weiterentwicklung zugelassen werden, wird in der Raffinerie Heide eine Elektrolyseurkapazität von insgesamt 500 MW errichtet. Dies wird voraussichtlich bis 2026 in Betrieb gehen und würde beinhalten, dass CO2 aus der Raffinerie aufgefangen und mit dem produzierten grünen Wasserstoff synthetisiert wird.
- Nach 2026 soll die Elektrolyseurkapazität auf bis zu 2,1 GW skaliert werden, wobei CO2 sowohl aus der Raffinerie als auch aus dem Zementwerk genutzt und mit dem produzierten grünen Wasserstoff synthetisiert wird.